An der Schlinke, Witten-Annen (alter Steinbruch, wilde Kippe)
Koordinaten: +51° 27′ 26.34", +7° 22′ 23.15"
Die Pumpstation im ehemaligen Steinbruch, Blick von der Stockumer Str. nach Südwesten, Anfang 2009
Diese wilde Kippe begann ihr Leben als Steinbruch, der dann nach Einstellung des Betriebes ab den 50/60er Jahren als wilde Kippe, unter anderem für Chemieabfälle (Dioxine, Furane, Chlorphenole etc.) durch die Märkische Seifenindustrie/Imhausen GmbH genutzt wurde. Teilweise fingen die abgekippten Chemikalien durch Selbstentzündung sogar an zu brennen, 1957 gab es einen tragischen Todesfall rund um die Entsorgung der Chlorphenol-Abfälle. Ab 1984/85 wurde man auf die tickende Altlast aufmerksam, in diesem Zusammenhang wurde wohl auch die Deponie Richter in Langendreer untersucht.
Seit 2001/2002 steht eine Pumpanlage auf dem Gelände, die das Sickerwasser filtert und ableitet. Die Zufahrt sieht recht befahren aus, auf der Stockumer Straße gibt es mehrere Grundwassermessstellen, die mit Gussdeckeln abgedeckt sind, auch das Feld oberhalb des Steinbruchs ist mit Messstellen gespickt.
Im Zeitraum 2015-2016 sollte für ca. 420.000€ eine Drainage in den Felsen unter der Deponie zur Absenkung des Grundwassers eingebracht werden, die die bisherige Absaugung und Reinigung als Ewigkeitsaufgabe ablöst. Ab Ende 2016 soll das Projekt nun wirklich angegangen werden.
Quellen:
- Bericht Sanierung der Altablagerung „An der Schlinke“ in Witten/Annen im Jahresbericht 2005/2006 des AAV
- Jahresbericht des AAV 2009, S. 24 ff.
- Übersichtsliste des AAV, 07/2015 nicht mehr online
- Bericht "Stockumer Straße: Sanierungskonzept wird optimiert" in der Dorstener Zeitung
- Bericht "Bohrtrupp rückt in Annen an" in der WAZ Witten, 30.06.2008
- Uwe Hoffmann: "Herstellung eines dreiteiligen Drainagesystems im Kluftgestein durch Unterfahren einer Altdeponie", Beitrag des AAV auf dem Altlastensymposium 2015 in Bochum
- Dipl.-Geol. Sigrid Brüggen: Bürgerinformation in Witten, 05.07.2016 zur Altablagerung „An der Schlinke“, Witten online, insbesondere die enthaltenen Zeitungsartikel zum Umgang mit den Chemieabfällen in den 1950/60ern sind lesenswert.
Klärschlamm-Trocknungsplätze / Deponie Kleff in Witten
Koordinaten: +51° 25′ 36.34", +7° 17′ 52.09"
Seit 1928 vom Ruhrverband zum Trocknen von Klärschlamm genutzt, ab 2006 belasteten Boden zu einer Halde aufgetürmt und mit Trisoplast abgedichtet.
Quellen:
- Projektreferenz "Umnutzung Kläranlage Kleff, Witten" der Ingenieurgesellschaft Dr. Spang"
- Artikel "Flächenrecycling eines Kläranlagenschlammplatzes – Sanierung und Umnutzung von 6 Klärschlammbecken", Magazin "Tiefbau", Mai 2008, ISSN 0944-8780 online
- Artikel Streit um Wohnen am Kleff eskaliert Vorkommnisse in der WAZ Witten, 20.10.2008
- Dokumente zum Bebauungsplan Nr. 201B "Ruhrverbandsflächen, Kleff" im Ratsinformationssystem der Stadt Witten Az 61 Me/kr vom 06.11.2007
Sonstige:
Altdeponie Dorneywald, Witten
Koordinaten: +51° 28′ 48.37", +7° 22′ 14.84"
Foto folgt - die Arbeiten zur Sanierung der ehemaligen Hausmülldeponie lt. Ausschreibung wurden April/Mai 2009 begonnen. Stand Ende Mai 2009: die Bäume sind gerodet.
Quellen:
- Öffentliche Ausschreibung Nr. 32.014.09 der Stadt Witten
- Quelle: Referenzliste Geoconsult Holger David
- Lisa Timm: "Stadt legt Deponie im Dorneywald offen", Ruhr-Nachrichten vom 05.05.2009
- Jens-Martin Gorny: "Die Angst isst mit" WAZ/derWesten.de vom 13.07.2009
Pferdebachsiepen in Witten-Wullen
Koordinaten: +51.451587, +7.358091
Eine wilde Deponie mit belasteten Bauschutt etc. die zwischen 1959 und 1966 mit diversen Abfällen befüllt wurde
Quellen:
- Dringlichkeitsliste "Gefährdungsabschätzung und Sanierung von Altlasten 2009" der Bezirksregierung Arnsberg
- Meldung "Altlast wird entschärft" der Bezirksregierung Arnsberg vom 14.12.2010
- Jürgen Augstein: "Altlasten schlummern in Nähe der Uni", WAZ Witten vom 14.12.2010