Anfang der 1990er....


Hier möchte ich meine kleine "Hall of Fame" meiner ersten Microcontroller-Projekte vorstellen.

Wie alles anfing

Nachdem ich 1988 die Hardwarefür meinen Selbstbau-Plotter gebaut hatte, habe ich ihn zuerst mit einer selbstgebauten 8255-Karte am Expansion Slot meines C64 betrieben. Das lief auch recht gut, aber woher sollte ich ordentliche Daten zum Plotten bekommen? Immer nur Sinuskurven oder Lissajous-Figuren? Zu langweilig.

Zum Glück kauften sich meine Eltern einen PC (Vobis/Highscreen mit 20MB-Platte von Kalok und 640k RAM!). Und dieser PC war ihnen nicht zu schade - ich durfte da auch ran. Für den PC gab es Autosketch und jede Menge coole Demo-Dateien - UND: Autosketch konnte HPGL ausgeben. Also musste ich meine 8255-Karte auf den PC migrieren. Das erste handgezeichnete Layout hat mich nicht wirklich befriedigt, also habe ich mir 1990 EAGLE (Version 2.05 mit Dongle, nur den Layout-Editor) zusammengespart und ein "ordentliches" Layout gezeichnet - Ergebnis war die Parallel-Karte.
Mit einem Turbopascal-Programm als Interpreter konnte ich dann HPGL-Daten lesen und mit der selbstgebauten Digital-IO-Karte meinen Plotter steuern.

Das reichte mir aber nicht... ich wollte, dass der Plotter wie ein richtiger Plotter eine eigene Intelligenz bekommt. In der Stadtbücherei bin ich dann auf ein Buch über den Microcontroller MCS48 von Intel gestossen - die gab es auch für Schüler auf der Hobbytronic für kleines Geld. Der Haken an der Geschichte: man brauchte leider ein schweineteures Programmiergerät - was ich mir als Schüler selbstverständlich nicht leisten konnte. Oder musste Unmengen an EPROMS setzen um mit externem ROM zu arbeiten (ich hatte tatsächlich einen Programmer für den 64er und ein serielles Interface um Daten vom PC zu übertragen). Alles nicht befriedigend... Also baute ich mir einen EPROM-Simulator - Ergebnis siehe unten. Somit konnte ich am PC Assembler für den 8048 schreiben, mit Turbopascal-SW und der 8255-Karte in den Simulator laden und den 8048 zum Leben erwecken.

Erster Gehversuch auf dem 8048 war eine gemultiplexte 7-Segment-Anzeige, dann kam das Centronics2CBM-Interface (Ergebnis siehe unten), mit dem ich meinen Seikosha SL-1200 Drucker vom 64er im EPSON-Modus auch am PC nutzen konnte.

Leider hatte ich übersehen, dass der 8048 keine UART hatte... also fing ich mit dem 8051 an, der dann auch endlich meinem Plotter die gewünschte Intelligenz brachte...


Verwendete Warenzeichen und Markennamen sind Eigentum der jeweiligen Inhaber und werden hier nur zu Informationszwecken verwendet.


Parallel-IO-Karte für den XT/AT-Bus

Features

  • Drei 8-Bit Ports am 8255-IO-Baustein
  • alle Versorgungsspannugen des PCs am Pfostenstecker
  • belegt 4 Adressen im I/O-Adressbereich des PCs
  • selbstgeätzte doppelseitige Leiterplatte....
8255 am AT-Bus
Bestückungsseite mit DIP-Schaltern zum Einstellen der Adresse und meinem "Künstlernamen"

 

8255 am AT-Bus
Lötsseite mit einem Patch...

 


EPSI 1 - Eprom-Simulator

Features

  • Anschluss an meine 8255-IO-Karte
  • Simultierte bis 27256 - also 32k ROM
  • per Jumper konnte man auch Daten zurücklesen
  • Schalter zur Stromversorgung des Targets aus dem PC
Eprom-Smulator
Der Eprom-Simulator von innen: links der PC-Link, rechts die Verbindung zum Target

 

Eprom-Smulator Schaltplan
Der Schaltplan mit Notizen

CEN2CBM

Features

  • Centronics-Druckerport (8Bit parallel) an Commodore-seriell
  • Basis 8048 (8039 ist die ROMless-Version)
CEN2CBM
Das Centronics/Commodore-Interface hat sogar ein schmuckes Gehäuse bekommen
im Hintergrund die Centronics-Hardware (Schieberegister parallel in, seriell out), vorne das MCS48-Minimalsystem

 

CEN2CBM
Ausdruck des Selbsttest-Textes...