Nachrüstanleitung automatisch abblendender Spiegel



Inspiriert von den wirklich brauchbaren Umbauanleitungen für den Vectra C auf Torstens Seite will ich hier auch noch eine Nachrüstanleitung bringen.

Gewähr für Korrektheit und Vollständigkeit übernehme ich nicht, ebensowenig weiß ich, ob durch die Bastelei am Spiegel nicht die Betriebserlaubnis für das Fahrzeug erlischt...
Im Zweifelsfalle also immer die Finger von diesem Umbau lassen!



Projektstatus:
Status: Fertiggestellt (Betrieb seit Mai 2005)
Letzte technische Änderung: 15.05.2005
Letzte Doku-Änderung: 06.06.2006


Automatisch abblendender Innenspiegel

 


Ansicht (noch ohne Spiegelfußverkleidung)



Erster Teil: Demontage des alten Spiegels
Dazu muss man die Plasikkappe am Fuß Richtung Spiegel schieben und dann den kleinen Metallbügel oben am Fuß leicht von der Scheibe weg ziehen. Der Spiegel kann dann nach unten entlang der Scheibe aus seiner Befestigungs-Schiene geschoben werden.

Zweiter Teil: Der neue Spiegel
Am Spiegelfuß ist ein breiter Stecker angebracht, an dem auf der einen Reihe die Signale für den Abblend-Mechanismus liegen, auf der anderen Reihe die der beiden Verstellmotoren und -potis für die fahrerabhängige Positionseinstellung.
Die Motoren werden (glaube ich) vom Sitzsteuergerät gesteuert, die lassen wir also einfach mal unbeschaltet.
Zur Funktionsweise der automatischen Abblendung gibt es eine Erläuterung beim Hersteller Gentex - einfach mal googlen.

Pin   Signal
 1    Versorgung Kl.15 (Plus, schwarzes Kabel)
 2    Versorgung Kl.31 (Masse, braunes Kabel)
 3    Eingang ??? (graues Kabel)
 4    Eingang ??? (weiss/schwarzes Kabel)
 5    Ausgang für abblendenden Ausßenspiegel (rosa/rotes Kabel)
 6    Masse für abblendenden Außenspiegel (=Masse/Kl.31 rosa/schwarzes Kabel)

Eigentlich muss man nichts weiter tun, als an den Pin 2 an Masse und Pin 1 an 12 Volt anzuschließen - und diese beiden Signale findet man zum Glück im Dachkonsolen-Modul.
Mechanisch passt die Befestigungsschiene an der Scheibe genau zum neuen Spiegel, allerdings stehen auf beiden Seiten die Metallbügel für die Regensensor-Abdeckung noch ziemlich über. Am besten absägen, dann kann man (mit viel Schnitzerei verbunden) auch die Blende des alten Spiegels wieder über den Fuß schieben. Die Kabel für die Spiegelverstellung habe ich einfach entfernt und den dicken Stecker ebenfalls durch eine kleinere Version ersetzt.

Wen es interessiert: hier ist noch die Innenansicht des Spiegels.


(Klicken für Großbild)

Dritter Teil: Dachkonsolen-Modul modifizieren
In meinem Dachkonsolen-Modul ist der 6-polige Stecker mit 4 Signalen belegt:

Pin   Signal
 1  Versorgung Kl.31 (Masse, blau/rotes Kabel)
 2  Skalenbeleuchtung (graues Kabel, PWM-Signal für die Symbolbeleuchtung)
 3  Versorgung, entspricht Kl.30 (Dauerplus, braunes Kabel)
 5  Türkontakt (braun/weißes Kabel, PWM-gedimmtes Innenlicht)

(Wie man die Dachkonsole ausbaut, kann man auf der Seite von PUT-Schelper lesen.)
Wie schon gesagt sollte es reichen, Pin 1 und Pin 2 des Spiegels mit Pin 3 und Pin 1 der Dachkonsole zu verbinden, aber leider funktioniert das mit der Batterie-Entladeschutz-Automatik des Vectra-C nicht immer: Der Spiegel bleibt dann unter Strom (bei LED an und voller Abdunklung ca. 200mA), bis der ADAC kommt. Daher wird der Spiegel in der Original-Verkabelung über die KL15 (Zündung-Plus) mit 12V versorgt. Da es ein KL15-Signal im Dachmodul nicht gibt, muss man eine kleine Schaltung einbauen, die das Signal der Symbolbeleuchtung auswertet und die Versorgung des Spiegels nur bei eingeschalteter Beleuchtung aktiviert:


Über die Diode wird der Kondensator aufgeladen, so dass der Darlington-Transistor BC875 nicht im Takt der pulsweitenmodulierten Symbolbeleuchtungsspannung (flackerfreie 100Hz, 2 - 100% duty cycle, ca. 12 V) geschaltet wird, sondern dauernd durchgesteuert ist, sobald die Symbole minimal ausgeleuchtet sind.(Nachtrag: Der Widerstand mit 4k7 verhindert, dass der Transistor teilweise durch Störpegel durchgeschaltet wird.)

Ich habe die Schaltung auf einem kleinen Stück Lochrasterplatine aufgebaut und mit viel Isolierband eingepackt an kurzen Kabeln direkt an die Dachkonsole angeschlossen. (siehe Elektronik - Basteltips) Der Transistor ist auch bei kleinster Beleuchtungsstärke immer ganz durchgeschaltet, daher wird er so gut wie nicht warm.


Testaufbau für die Schaltung mit Netzgerät: Als Testlampe z.B. eine 12V/2W Sofitte.

Die Funktion der selbstgebauten Schaltung kann man mit dem obigen Aufbau testen. Wenn man die Verbindung am Kreuz auftrennt, brennt die Lampe noch kurz weiter und geht dann mehr oder minder langsam aus.



Dachkonsole mit der kleinen Zusatzschaltung


Zuletzt: Sonstiges

  • Was ich etwas ungeschickt finde, was aber bei der Serien-Ausstattung auch so sein wird: Der Spiegel dunkelt auch dann ganz toll ab, wenn man die Beifahrer-Leselampe oder die Innenraumleuchte anmacht...
  • Was die Serien-Ausstattung dagegen noch als Feature hat, ist, dass der Spiegel bei eingelegtem Rückwärtsgang nicht abblendet... Dazu kommt vom Hecksteuergerät ein "Rückwärtsgang-Signal" - was wahrscheinlich an Pin 3 oder 4 des Spiegels kommt. Aber ausprobieren wollte ich das nicht. ;-)



Stückliste:

1.  Automatisch Abblendender Innenspiegel (aus dem "Sicht-Paket")
    (kostet bei www.retek.de rund €40,--, bei Opel etwa €180,--)
2.  ca. 20cm 3-poliges Kabel
3.  Stecker und Buchse
4.  Transistor BC875
5.  Widerstand 3,3kOhm 1/4W
6.  Widerstand 4,7kOhm 1/4W
7.  Diode 1N4148 (es tut aber 1N4001 o.ä.)
8.  Kondensator 220µF, 40V (Temperaturbereich automotive -40/+85Grad minimum!)
9.  Ein kleines Stück Lochraster-Platte

Alle Angaben hier beziehen sich auf meinen Wissensstand anhand eines Vectra C GTS, 1.8l ECOTEC, EZ 01/2003. (Fahrtenbuch Vectra C)
Wer mir noch weitere Informationen über die beiden Signale am Spiegel oder die Rückwärtsgang-Abschaltung geben kann, bitte Mail an mich!!! Genauso dankbar bin ich für sonstige Kommentare und Infos!